Problem: Begradigung
Da viele der Fließgewässer im Wetteraukreis ein oder sogar mehrmals begradigt und verbaut wurden, sind sie oft von natürlich vorkommenden Geschiebequellen abgeschnitten. Besonders die Nidda wurde auf etlichen Kilometern in ein Korsett gezwängt und kann so keinen Kies und anderes Geröll mehr abtragen. Dieses Gestein ist jedoch als Strukturelement für viele Tier- und Pflanzenarten sehr wichtig. Es bildet Flachwasserzonen für Fischbrut, es dient als Lebensraum für viele Insektenarten und als Laichsubstrat für verschiedene Fischarten.
Kiesdepots
Durch das Anlegen von sogenannten Kiesdepots kann mit wenig Arbeits- und Kostenaufwand punktuell geholfen werden. Dabei wird Kies in verschiedenen Körnungen im Gewässer in Haufenform aufgeschüttet. Durch die Energie des Wasser (besonders bei Hochwasser) wird der Kies vom Gewässer weitertransportiert und formt flache Kiesbänke aus. Speziell in Bereichen, wo umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen beispielsweise aufgrund dichter Bebauung nicht möglich sind, können solche Instream-Maßnahmen eingesetzt werden.
Projekt Kiestopf
Das Projekt Kiestopf ist unser erstes Projekt nach der Vereinsgründung und setzt die Idee der Kiesdepots in die Realität um. In jährlichem Rhythmus suchen wir geeignete Stellen und bringen in Absprache mit den zuständigen Behörden vorwiegend Kies in den Flusslauf ein. Das benötigte Material wird zum Großteil aus den Beiträgen unserer Mitglieder finanziert. Aktuelle Informationen zum Projekt Kiestopf findet ihr im Blog.